Die Wissenschaft der Geografie befasst sich mit der Erdoberfläche – sowohl der physischen Beschaffenheit der Natur, als auch mit der Kultur als Räume menschlichen Lebens.
Abgrenzung zu Geowissenschaften
Gegenstand der Geografie ist die Erfassung, Beschreibung und Erklärung der Strukturen, Prozesse und Wechselwirkungen in der Geosphäre. Andere geowissenschaftliche Studiengänge behandeln hingegen die physikalische, chemische und biologische Erforschung ihrer Einzelerscheinungen.
Geografische Forschungsbereiche
Geografie wird nach unterschiedlichen Modellen geordnet. Aktuell am weitesten verbreitet ist die Differenzierung nach physischer Geografie, Humangeografie sowie einem dritten, interdisziplinären Bereich.
Physische Geografie
Dieser Teilbereich setzt sich mit den natürlichen Bestandteilen und Strukturen der Erdoberfläche auseinander. Teilbereiche sind z.B.:
- Biogeografie (Botanik, Geozoologie, Vegetationsgeografie)
- Bodengeografie
- Geomorphologie
- Geoökologie (Landschafts- und Stadtökologie)
- Klimageografie
- Hydrogeografie
Gegenstand des Studiums sind damit Analysen von Gesteinsproben oder Pflanzen und ein intensiver Umgang mit Karten.
Humangeografie
Die Humangeografie wird auch als Anthropogeografie oder Kulturgeografie bezeichnet. Der Forschungsschwerpunkt liegt hier auf dem Einfluss des Menschen auf den geografischen Raum und umgekehrt. Forschungsbereiche sind beispielsweise:
- Sozialgeografie
- Geopolitik
- Bevölkerungsgeografie
- Religionsgeografie
- Stadtgeografie
- Verkehrsgeografie
- Wirtschaftsgeografie
- Tourismusgeografie
Theoretische und Angewandte Geografie
Der Theoretischen Theorie als normative Form geografischer Forschung steht die Angewandte Geografie mit dem Schwerpunkt von Analyse und Planung räumlicher Strukturen und Prozesse und die Lösung raumbezogener Probleme gegenüber. Dies sind z. B.:
- Nachhaltigkeit
- Umweltschutz
- Gesundheit
- Raumplanung
- Umweltschutz
Inhalte des Geografiestudiums
Geografie ist ein Brückenfach zwischen natur-, geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen. Entsprechend groß ist die Bandbreite möglicher Forschungsbereiche und angewandter Methoden:
- Nutzung geografischer Informationssysteme (GIS)
- Kartografie
- Vergleichende Geografie
- Geoinformatik (GIS, Kartografie, Modellierung, Statistik)
Welchen Schwerpunkt das Studium hat, entscheidet der Studierende in der Regel anhand seiner persönlichen Interessen selbst: Seminarthemen, Exkursionen und Praktika sind thematisch breit aufgestellt, zudem bieten vielerorts Vertiefungs- und Nebenfächer weitere Spezialisierungsmöglichkeiten. Dies sind beispielsweise:
- Stadtplanung
- Volkswirtschaftslehre
- Öffentliches Recht
- Völkerkunde
- Geologie
- Bodenkunde
- Biologie
- Politikwissenschaft
Lehramtsstudenten haben zudem einen fachdidaktischen Schwerpunkt. Obligatorisch sind für alle Studenten Exkursionen.
Studienablauf und -abschluss der Geografie
Geografie ist sowohl ein Bachelor- bzw. Masterstudiengang als auch ein Lehramtsstudium, das mit dem Staatsexamen endet. Entsprechend vielfältig sind nach dem Ende des Studiums die beruflichen Tätigkeitsfelder bei Behörden, im Umweltschutz oder Tourismus, der Entwicklungszusammenarbeit oder Marktforschung, im Verlagswesen oder der Softwareentwicklung.
Das Studium beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Teilbereiche der Physischen und Humangeografie und bietet in seinem Verlauf immer größere Spezialisierungsmöglichkeiten durch Wahlpflichtfächer, Schwerpunkte oder Exkursionen. Obligatorisch sind mehrere kleinere Exkursionen im Umkreis des Standortes sowie mindestens eine große Exkursion, die bis zu vier Wochen dauern kann.
Das Studium endet mit der Bachelorarbeit Geografie oder der Masterarbeit Geografie und dem Titel des “Bachelor of Science” bzw. “of Arts”.