Gegenstand der sozialpädagogischen Arbeit sind “gesellschaftlich und professionell als relevant angesehene menschliche Problemsituationen“ (Wikipedia 2015), wobei das Individuum in Wechselwirkung zu seiner sozialen Umwelt betrachtet wird.
Unterschied zur Sozialen Arbeit
Die Sozialpädagogik ist ein Teilbereich der Sozialen Arbeit, der Kenntnisse der Sozialen Arbeit mit dem Wissen der Pädagogik verbindet. Während die Soziale Arbeit darauf ausgelegt ist, Lösungsansätze für soziale Probleme zu bieten, befasst sich die Sozialpädagogik vorwiegend mit der erzieherischen Komponente der Sozialen Arbeit.
Die Soziale Arbeit greift häufig auf klassische Methoden zurück, wohingegen in der Sozialpädagogik die Didaktik des Vermittelns und Lehrens fokussiert wird.
Methoden der Sozialpädagogik
Im Wesentlichen arbeiten Sozialpädagogen in der Praxis mit drei unterschiedlichen Methoden, wobei häufig eine Kombination sowie eine Binnendifferenzierung erfolgt:
- Einzelfallarbeit: Angebote für Kinder, Jugendliche, Heranwachsende, Familien, Eltern und Alleinerziehende mit dem Ziel der Verbesserung individueller Lebensverhältnisse
- Soziale Gruppenarbeit mit dem Ziel der Entwicklung sozialer Kompetenzen
- Gemeinwesenarbeit zur Verbesserung sozialräumlicher Strukturen (analog zu Sozialer Arbeit)
Studieninhalte der Sozialpädagogik
Der Bachelorstudiengang vermittelt zunächst das Grundlagenwissen, das für die sozialpädagogische Tätigkeit erforderlich ist:
- Didaktik und Methodik der Sozialpädagogik
- Erziehungswissenschaft, Pädagogik
- soziale Kulturarbeit (Ästhetische Bildung, Medienpädagogik, Theaterpädagogik)
- Psychologie, Soziologie, Sozialmedizin (jeweils in Ausschnitten)
- Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie
- Heilpädagogik (auch als eigener Studiengang)
- Verwaltung und Organisation
- Sozialmanagement, Projektmanagement
- Verwaltung und Organisation
- Sozialmedizin
- Theologie (an konfessionellen Fachhochschulen), Ethik
- interkulturelle Pädagogik
- Betriebliche Sozialarbeit
Im Masterstudium stehen verschiedene Schwerpunkte zur Auswahl, die eine Vertiefung des Grundlagenwissens ermöglichen:
- Jugendhilfe
- Familienhilfe
- Interkulturelle Sozialarbeit
- Freizeitpädagogik
- Suchthilfe
Studienabschluss in der Sozialpädagogik
Das Studium findet meist an (Fach-)Hochschulen und Berufsakademien statt. Seit der Bologna-Reform sind die Studiengänge unter dem Oberbegriff Soziale Arbeit zusammengelegt, sodass das Studium mit dem Schreiben der Bachelorarbeit bzw. der Master Thesis Sozialpädagogik als Sozialarbeiter/-pädagoge B.A. abschließt. Lehramtsstudiengänge schließen entweder mit dem Bachelor / Master of Education oder dem Staatsexamen ab.
Berufliche Tätigkeiten
Bereits das Studium der Sozialpädagogik bieten Möglichkeiten der Spezialisierung. Neben dem klassischen Tätigkeitsfeld der Familie sind Sozialpädagogen in der Schuldenberatung sowie der Arbeit mit Obdachlosen und Suchtkranken, mit Behinderten oder der Erwachsenenbildung tätig. Damit überschneiden sich die Tätigkeitsfelder häufig mit jenen der Sozialen Arbeit.
Arbeitgeber sind sowohl öffentliche Einrichtungen als auch Verbände, religiöse Einrichtungen oder private Träger.
Klassische Berufsfelder der Sozialpädagogik
- Jugendhilfe: Erziehungs- und Familienberatung, soziale Gruppenarbeit, Vollzeitpflege, Heimerziehung, betreutes Wohnen, Frühförderung, Jugendberatung, Streetworking, Vorschulerziehung
- Soziale Dienste der Justiz
- Gesundheitsdienst
- Behindertenwerkstätten
- Gemeinwesenarbeit
- Erlebnispädagogik
- Forschung und Lehre
- Drogenberatung
- Arbeit mit Migranten