Neben dem Anschreiben ist der Lebenslauf das wichtigste Element einer Bewerbung. In wenigen Augenblicken entscheidet sich, ob ein Kandidat im engeren Bewerberkreis berücksichtigt wird oder nicht. Entsprechende Mühe sollte man sich beim Lebenslauf schreiben geben und sich nicht auf 0815-Mustervorlagen verlassen.
Was steht im Lebenslauf?
Grundsätzlich gibt der Lebenslauf Auskunft über die wichtigsten beruflichen Stationen – und das möglichst lückenlos. Dabei ist es sinnvoll, den Lebenslauf auf die jeweilige Stelle anzupassen: So interessiert ein Gastronomieunternehmen sich nicht dafür, wenn Sie in der Vergangenheit diverse Praktika auf Baustellen absolviert haben, bewerben Sie sich jedoch für eine Hilfstätigkeit, bei der handwerkliche Erfahrungen erwünscht sind, lohnt es sich unter Umständen, wenigstens die wichtigsten dieser Praktika anzugeben.
Die berühmten Lücken im Lebenslauf brauchen bei einer Dauer von ein bis zwei Monaten nicht weiter erläutert werden. Längere Auszeiten – egal ob Arbeitslosigkeit oder eine Auszeit im Ausland – sollten kurz erläutert werden.
Wird in der Stellenanzeige um eine Gehaltsvorstellung gebeten, so steht diese im Anschreiben, nicht aber im Lebenslauf.
Aufbau des Lebenslaufs
Der Aufbau eines Lebenslaufes ist immer ähnlich. Es gibt dabei lediglich eine Unterscheidung der chronologischen Reihenfolge der Daten: War es früher üblich, mit den ältesten Erfahrungen zu beginnen und die neuesten am Schluss aufzulisten, setzt sich immer mehr die englische Variante von neu zu alt durch.
Überschrift und Foto
Der Lebenslauf ist einfach mit “Lebenslauf” oder dem Zusatz des eigenen Namens überschrieben. Entweder in der rechten oberen Ecke oder auf dem Deckblatt ist bei deutschen Bewerbungen ein Foto üblich (in englischsprachigen Ländern hingegen nicht bzw. ist dieses sogar teilweise aufgrund der Chancengleichheit verboten).
Persönliche Angaben
Unter der Überschrift folgen die wichtigen persönlichen Angaben:
- Vorname und Name
- Anschrift
- Telefonnummer
- E-Mail-Adresse
- Geburtsdatum und -ort
Früher war es üblich, hier auch die Staatsangehörigkeit, Familienstand oder Konfession zu nennen – die Angaben sind jedoch überflüssig.
Berufserfahrung
Hier ist Platz für die bisherigen Arbeitgeber und Praktika. Die Angeben werden jeweils mit einem Eintritts- und Austrittsdatum aus dem Unternehmen bzw. der Beschäftigung benannt und können in Stichpunkten die wichtigsten Tätigkeiten enthalten.
Praktika aufzuführen ist nur dann sinnvoll, wenn diese einen Bezug zur künftigen Stelle haben. Auch sollte man sich auf einige relevante beschränken und nicht jedes einwöchige Schulpraktikum auflisten.
Ausbildung
Dieser Absatz umfasst die schulische Ausbildung, eine Berufsausbildung sowie ggf. ein Hochschulstudium. Zusätzlich ist hier Platz für Weiterbildungsmaßnahmen.
Auch hier werden die Zeiträume aufgelistet neben dem Namen und Ort der Ausbildungsstätte sowie der Abschlussnote. Bei einem Studium ist es eventuell sinnvoll, auch die wichtigsten Schwerpunkte zu benennen.
Weitere Kenntnisse
Hier ist Platz über zusätzliche Qualifikationen und Kenntnisse wie einen Führerschein, Sprach- und besondere Computerkenntnisse oder einen längeren Auslandsaufenthalt. Es ist hilfreich, die eigenen Fertigkeiten jeweils mit einem Niveau zu benennen (z. B.: Muttersprachler, fließend, gut, Grundkenntnisse).
Ehrenämter und Hobbys sind nur dann zu nennen, wenn sie einen Bezug zur Stelle haben.
Unter einem separaten Punkt Sonstiges kann man Lücken im Lebenslauf erläutern.
Auch der Wehrdienst wird teilweise separat am Ende aufgeführt.
Eine Erweiterung der Angaben ist die Benennung der wichtigsten persönlichen Soft Skills. Auch diese sollten selbstverständlich in einem Bezug zur Stelle stehen.
Ort, Datum und Unterschrift
Der Lebenslauf endet mit dem aktuellen Datum und einer eigenhändigen Unterschrift.
Die äußere Form beim Lebenslauf schreiben
Der Lebenslauf ist neben dem Anschreiben die erste Visitenkarte, die Sie einem Unternehmen überreichen. Entsprechend fehlerfrei sollte dieser sein. Gerne sind wir bei einer Korrektur oder dem Lebenslauf schreiben behilflich.
Die Länge beträgt nicht mehr als zwei Seiten in tabellarischer Form. Nur selten fordern Unternehmen noch handschriftliche Lebensläufe als Fließtext an.
Wichtig ist außerdem die Struktur, die eine gute Übersichtlichkeit ermöglicht. Alle Angaben sind chronologisch bzw. antichronologisch aufzuführen.