Mittlere und Neuere Geschichte studieren

Geschichte (auch Geschichtswissenschaft) ist eines der vielseitigsten Studienfächer überhaupt. Meist wird unterschieden nach

  • Alte Geschichte (bis ca. 600 n. Chr.)
  • Mittlere (ab ca. 600 n. Chr.) und Neuere Geschichte (ab dem Mittelalter)

Studieninhalte der Geschichtswissenschaft

Geschichtswissenschaft befasst sich mit Menschen und menschlichen Gemeinschaften, sodass sie heute als Teilbereich der Anthropologie gilt.

In den ersten Semestern des Studiengangs liegt der Schwerpunkt auf einer allgemeinen Einführung und der Vermittlung relevanter Methoden. Gerade im Umgang mit historischen Quellen gibt es einiges zu beachten:

  • Anwendung einer historisch-kritischen Methode, die nachprüfbare Ergebnisse hervorbringt
  • besondere Bedeutung von Textquellen und der Hermeneutik
  • die Interpretation der Quellen führt zu immer wieder neuen Erkenntnissen, wobei der Ablauf stets ähnlich ist:
    Dem Erkenntnisinteresse folgt die Sammlung und Sichtung der Quellen. Diese werden anhand methodischer Regeln ausgewertet, bevor die Ergebnisse dargestellt werden.
  • Mithilfe sozialwissenschaftlicher Methoden wie z.B. der Statistik können Massenphänomene untersucht werden.
  • Zunehmend finden naturwissenschaftliche Methoden Eingang in die Geschichtswissenschaft.

Daneben geben die ersten Vorlesungen und Seminare einen Überblick über historische Epochen. Bei der Neueren Geschichte beschränkt sich dieser auf die Zeit ab dem Mittelalter, die mittlere Geschichte setzt ca. um 600 n. Chr. an. Später erfolgt an einigen Hochschulen eine Schwerpunktsetzung.

Teilbereiche der Geschichtswissenschaft

Das Studium ist eng mit Politik-, Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaft sowie der Archäologie verknüpft. Entsprechend gibt es dahingehend Teilbereiche wie z. B.:

  • Politische Geschichte
  • Sozialgeschichte
  • Rechtsgeschichte
  • Kulturgeschichte
  • Ideengeschichte
  • Wirtschaftsgeschichte

Daneben gibt es die Unterscheidung nach  der Weltgeschichte und einzelnen Landes- und Regionalgeschichten (z. B. Sinologie, Japanologie, Amerikanistik, Romanistik, Slawistik etc.), die häufig einen eigenen Studiengang darstellen.

Bachelor- und Masterstudium der Geschichtswissenschaft

Das Studium endet mit der Bachelorarbeit Geschichte beziehungsweise dem Schreiben der Masterarbeit Geschichte mit dem Zusatz “of Arts”. Während das Bachelorstudium Neuere Geschichte meist noch sehr theorielastig ist, gestaltet sich das Masterstudium Geschichtswissenschaft etwas abwechslungsreicher – das Tätigkeitsfeld verlagert sich in Museen, zu archäologischen Fundstätten und in Archive.

Daneben ist das Studium der Geschichte als Lehramtsstudiengang möglich. Hier werden zusätzlich didaktische Aspekte vermittelt, das Studium endet mit dem Staatsexamen.

Unter den Historikern ist auch die Promotion beliebt.

Berufliche Tätigkeitsfelder

So vielfältig wie das Studium ist, so breit gefächert sind auch die beruflichen Tätigkeitsfelder von Historikern. Neben Journalismus, Medien und Publizistik sind Arbeitgeber beispielsweise:

  • die öffentliche Verwaltung
  • gesellschaftliche und politische Interessenvertretungen, Stiftungen, Gewerkschaften, Parteien
  • Museen, Gedenkstätten, Archive und Bibliotheken
  • Forschung und Lehre
  • die freie Wirtschaft