Die Gesundheitsbranche ist ein wachsender wirtschaftlicher Sektor. Dementsprechend steigt auch die Bedeutung dieses Tätigkeitsfeldes, sodass hier in den vergangenen Jahren auch eine wissenschaftliche Verankerung erfolgte.
Schwerpunkt des Gesundheitsmanagements
Gesundheitsmanagement ist im Wesentlichen ein betriebswirtschaftliches Studium mit der Fokussierung auf die Gesundheitsbranche. Entsprechend stehen während des Studiums medizinische und ökonomische Themen im Mittelpunkt, wobei sich die Schwerpunkte je nach Hochschule unterscheiden und das Management vier Grundorientierungen folgen kann:
- populations- oder gemeindebezogen: Idee der bevölkerungsweiten Versorgung
- anbieterorientiert
- patienten- und konsumentenorientiert, d. h. Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse
- systemorientiert: Finanzierungsorientierung
Das Ziel der Tätigkeit ist dabei die Gesundheitsförderung durch die Stärkung gesundheitlicher Bewältigungsprozesse und die bedarfsgerechte Versorgung unter Berücksichtigung der ökonomischen Effizienz.
Studieninhalte des Gesundheitsmanagements
Während des Bachelorstudiums Gesundheitsmanagement werden Grundlagen in den folgenden Bereichen vermittelt:
- Betriebswirtschaftslehre
- Volkswirtschaftslehre
- Personalmanagement
- Controlling
- Marketing
- Gesundheitspolitik
- Rechtliche Grundlagen im Gesundheitswesen
- Medizinische Grundlagen
- Medizinische Versorgung und Prävention
- Gesundheitsökonomie
- Qualitätsmanagement
- Wirtschaftsenglisch
- Medizinrecht
- Präsentationstechniken
- Führungsseminare
Das Masterstudium baut darauf auf und bildet die Studenten zu einer Tätigkeit als Führungskraft aus, wobei hierbei eine Spezialisierung auf einzelne Fachbereiche erfolgt:
- Gesundheitsökonomie / Sozialökonomie
- Unternehmensethik
- Public Health und Gesundheitssysteme
- Recht im Gesundheitssektor / Sozialrecht
- Gesundheitspsychologie
- Personalentwicklung
- Finanz- und Investitionsmanagement
- Projektmanagement
- Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung
- Unternehmensführung
Alternativ zu den eigenständigen Studiengängen ist eine Zusatzqualifizierung möglich, die meist auf einem medizinischen Beruf aufbaut und im Bereich der Wirtschaftswissenschaften angesiedelt ist.
Studienablauf Gesundheitsmanagement
Das Bachelorstudium dauert in der Regel sechs bis acht, das Masterstudium weitere vier Semester. Vor allem zu Beginn des Studiums steht die Vermittlung von betriebswirtschaftlichen Grundlagen auf dem Lehrplan. Mit zunehmendem Fortschritt des Studiums erfolgt die weitere Spezialisierung.
Obligatorisch ist ein längeres Praktikum während des Studiums. Möglich ist außerdem eine duale Ausbildung, die sowohl an der Hochschule als auch im Betrieb stattfindet und mit einem Doppelabschluss endet. Außerdem ist ein Teilzeitstudium möglich.
Das Studium endet nach dem Schreiben der Bachelorarbeit Gesundheitsmanagement mit dem Bachelor of Arts bzw. dem Bachelor of Science. Analog dazu wird nach dem Verfassen der Master Thesis im Bereich Gesundheitsmanagement der Master of Arts bzw. Master of Science verliehen.
Berufliche Tätigkeiten als Gesundheitsmanager
Die Berufsaussichten sind hervorragend, da Unternehmen der Gesundheitsbranche einen Spagat zwischen wirtschaftlicher Effizienz und gesundheitlicher Qualität zu bewältigen haben. Tätigkeiten sind z. B.
- Planung und Controlling von Finanzen
- Datenanalyse
- Businesspläne
- Personalplanung
- Prozessoptimierung
- Mitarbeiterschulungen
- Qualitätssicherung
Dies erfolgt meist bei Arbeitgebern wie:
- Krankenhäuser
- Reha-Kliniken
- Medizinische Versorgungszentren
- Krankenkassen
- Versicherungen
- Pharma-Industrie
- Wellness-Einrichtungen
- Politische Verbände
- Reiseveranstalter für Gesundheitstourismus