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Deutsch als Fremdsprache / DaF studieren

Unterschied zwischen DaF und DaZ

Deutsch als Fremdsprache (DaF) bezeichnet den Deutschunterricht für alle, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Dies gilt sowohl für Menschen in Deutschland als auch in anderssprachigen Ländern. DaF steht für „alle unterrichtspraktischen und wissenschaftlichen Aktivitäten, die sich mit der deutschen Sprache und Kultur der deutschsprachigen Länder […] beschäftigen” (Barkowski, Hans (2010): Fachlexikon Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Tübingen; Basel: Francke. S. 47).

Davon zu unterscheiden ist Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Hier wird die deutsche Sprache zum Zweck des alltäglichen Gebrauchs in einem deutschsprachigen Land größtenteils außerhalb des Unterrichts sowie in speziellen Kursen erworben.

Studieninhalte von Deutsch als Zweitsprache

  • Deutsch als fremde Sprache
  • Landeskunde, Kultur und Gesellschaft des deutschsprachigen Raums aus der Fremdperspektive
  • Lernprozesse der deutschen Sprache als Fremdsprache
  • Didaktik, Unterrichtspraxis und angewandte Sprachwissenschaft
  • Vermittlung der deutschen Sprache als Fremdsprache und kultureller Inhalte innerhalb und außerhalb des deutschsprachigen Raums
  • Sprachlernerfahrung

Gegenstand des Studiums ist außerdem ein berufsbezogenes Praktikum oder ein Auslandsaufenthalt..

Bachelor- und Masterstudium DaF

Im Bachelorstudiengang DaF erfolgt die Vermittlung zentraler Kenntnisse mit einer interkulturellen Ausrichtung. Die dort erworbenen Basiskompetenzen werden im Masterstudiengang weiter vertieft und ausgebaut.

Studienangebot

Im Zuge des Bologna-Prozesses erfolgte eine Umstrukturierung der Studiengänge, sodass inzwischen vier Varianten möglich sind:

  • Konsekutiver BA-/MA- Studiengang DaF
  • nur Bachelorstudiengang DaF
  • nur Masterstudiengang DaF
  • DaF-/DaZ-Module oder -Schwerpunkte im Rahmen anderer Studiengänge

Beliebt ist beispielsweise eine Kombination mit dem Lehramtsstudium oder Germanistik.

Berufsperspektiven von DaF studieren

  • Lehrtätigkeiten bei Sprachkursanbietern oder Einrichtungen wie dem Goethe-Institut
  • Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Lehrmaterialien bei Verlagen oder Bildungsinstitutionen
  • Betreuung und Koordination in Sprachlernzentren und Sprachschulen
  • berufsbezogener Unterricht in Firmen
  • Berufsschulkurse für Migranten
  • Betreuung von Selbstlernzentren im Ausland

BWL / Betriebswirtschaftslehre studieren

Was ist Betriebswirtschaftslehre / BWL?

Betriebswirtschaftslehre ist ein Teilbereich der Wirtschaftswissenschaften. Wie auch die Volkswirtschaftslehre (VWL) basiert die BWL auf der Annahme knapper Güter, welche einen ökonomischen Umgang erfordern. Die ersten Schriften zur Arbeitsteilung, Qualitätssteigerung und dem unternehmerischen Gewinnstreben reichen dabei zurück bis etwa 380 v. Chr. zu den Schriften Xenophons. Eine Neuordnung der BWL erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg durch Erich Gutenberg, der betriebliche Teilbereiche unterschied, absatzpolitische Instrumente beschrieb und Verbrauchsfunktionen in die Kostenrechnung einführte.

Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre / BWL

Die Betriebwirtschaftslehre gliedert sich in die beiden Teilbereiche

  • allgemeine Betriebwirtschaftslehre
  • spezielle Betriebswirtschaftslehre (funktionale und institutionelle BWL)

Allgemeine Betriebwirtschaftslehre

  • planerische, organisatorische und rechentechnische Entscheidungen in Betrieben
  • funktions- und branchenübergreifende Ausrichtung
  • Überblick über die Wissenschaft der Betriebswirtschaftslehre mit dem Ziel, das fachübergreifende Denken und Entscheiden zu fördern

Spezielle Betriebwirtschaftslehre

Fokus auf ausgewählte Fragen, die ausschließlich für einzelne Unternehmen oder Unternehmensbereiche relevant sind.

institutionelle BWL

Betrachtung aller Funktionsbereiche, jedoch nur von bestimmten Betriebstypen (Branche, Betriebsgröße, Betriebsalter)

  • Bankbetriebslehre
  • Dienstleistungsmanagement
  • Immobilienwirtschaft
  • Medienmanagement
  • Sozialmanagement
  • Sportmanagement
  • Betriebswirtschaftslehre des Tourismus
  • Handelsbetriebslehre
  • Versicherungsbetriebslehre
  • Betriebswirtschaftslehre von KMU
  • Unternehmensgründung
  • Konzernmanagement

funktionale BWL

Fokus auf einzelne Funktionsbereiche in Betrieben, branchenunabhängig

  • Beschaffung, Materialwirtschaft, Logistik
  • Qualitätsmanagement und Produktionswirtschaft
  • Absatzwirtschaft, Marketing, Unternehmenskommunikation
  • Finanzen (Finanzierung, Investitionen, Risikomanagement)
  • internes Rechnungswesen, Kostenrechnung, Controlling
  • externes Rechnungswesen
  • betriebswirtschaftliche Steuerlehre
  • Personalwesen und Personalführung
  • Organisationskultur
  • Innovations- und Technologiemanagement, Change Management
  • Strategisches Management, Unternehmensführung
  • Umweltmanagement
  • Managementlehre
  • marktorientierte, wertorientierte oder mitarbeiterorientierte Unternehmensführung

Schnittmengen mit anderen Wissenschaften

Die BWL bildet häufig Problemfelder, deren Lösung interdisziplinär mit anderen Wissenschaften möglich ist. Diese sind entweder Teilbereich der speziellen BWL oder ein eigener Lehr- und Forschungsbereich:

  • Wirtschaftsethik
  • Wirtschaftsgeografie
  • Wirtschaftsgeschichte
  • Wirtschaftsingenieurwesen
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftspsychologie
  • Wirtschaftsmathematik
  • Wirtschaftssoziologie
  • Wirtschaftsrecht

Betriebswirtschaftslehre studieren

Auch im Rahmen von Ausbildungen werden betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Fachschulen und Fachakademien an. An Hochschulen sind im Wesentlichen der Bachelor BWL, Master BWL und Dipl.-Betriebswirt gängige Abschlüsse, im dualen Studiengang BWL erhalten Absolventen den Bachelor als staatlichen Abschluss. Der Studiengang BWL hat außerdem an Fernhochschulen und Business Schools wachsenden Zulauf.

Studieninhalte der BWL

Am Anfang des sechs- bis achtsemestrigen BWL-Studiums stehen Grundlagen und Methodenkenntnisse, was in Einführungsseminaren vermittelt wird.  Später kommen weitere Themenfelder hinzu, die sich je nach Hochschule und Studienschwerpunkt unterscheiden:

  • Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
  • Finanzierung
  • Rechnungswesen
  • Produktion
  • Marketing
  • Management
  • Statistik
  • Personalwesen
  • Supply-Chain-Management
  • Wirtschaftsmathematik
  • Volkswirtschaftslehre
  • Rechtswissenschaften

Das Studium endet mit der Bachelorarbeit BWL. Ist diese erfolgreich absolviert, besteht die Möglichkeit eines Masterstudiums der Betriebwirtschaftslehre. Hier erfolgt eine Vertiefung der Studieninhalte des Bachelorstudiums BWL mit Schwerpunkten wie Steuern, Finance, Management, Marketing oder Controlling oder aber eine Fokussierung auf eine Branche wie Gesundheitswesen, Logistik oder Handel. Das Masterstuium schließt mit der Master Thesis BWL in der Regel nach vier Semestern ab.

Forschungslandschaft der BWL

  • Grundlagenforschung: formal-mathematische Fragestellung und empirische Analyse von Modellen
  • angewandte Forschung: konkrete Problemlösungen für die Praxis, d. h. Management, Exekutive, Gesellschaft und NGOs

Soziale Arbeit studieren

Entwicklung der Sozialen Arbeit als Wissenschaft und Berufsfeld

Seit den Neunzigerjahren gilt der Begriff der Sozialen Arbeit als Sammelbegriff für die Fachrichtungen Sozialpädagogik und Sozialarbeit. Im Jahr 2001 wurde die Soziale Arbeit seitens der Hochschulrektorenkonferenz und der Kultusministerkonferenz offiziell als Fachwissenschaft anerkannt. Mithilfe der Sozialen Arbeit sollen praktische soziale Probleme auf Basis der Wissenschaft gelöst, gelindert oder verhindert werden.

Galt die Soziale Arbeit im Gegensatz zur Sozialpädagogik lange Zeit als Bereich, der reagierte, eingriff und administrativ tätig wurde, nutzen neuere Ansätze den Begriff übergeordnet. Gleichzeitig bezeichnet Soziale Arbeit ein “von anderen Professionen abgrenzbares auf handlungswissenschaftlichen Handlungsregeln gründendes Interventionssystem”.  In den vergangenen Jahren ist eine zunehmende Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte festzustellen – Qualitätsprüfung, Effizienzsteigerung und ökonomische Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Sozialarbeiter verfolgen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit dabei ein Triple-Mandat, das sie gegenüber Klienten, Staat und ihrer eigenen Fachlichkeit, d. h. der ethischen Bewertung der Situation nach einem Ethikkodex und den Menschenrechten, verpflichtet.

Situation der Sozialen Arbeit in Deutschland

Aufgrund des föderalen Systems gestaltet sich die Soziale Arbeit in den Bundesländern unterschiedlich, denn Bildungspolitik ist Ländersache, Hochschulpolitik aber auch Bundesangelegenheit.

An allen Fakultäten werden gelehrt:

  • Geschichte der Sozialen Arbeit
  • Theorien der Sozialen Arbeit
  • Methoden der Sozialen Arbeit
  • Didaktik der Sozialen Arbeit
  • Sozialrecht
  • international vergleichende Soziale Arbeit
  • Psychologie
  • Rechtswissenscahft und Sozialpolitik
  • Soziologie
  • Statistik
  • Werte und Normen (Ethik)
  • Organisationslehre
  • Empirische Sozialforschung
  • Vertiefungsbereiche: Jugendarbeit, Seniorenarbeit, Klinische Sozialarbeit
  • Kenntnisse aus anderen Bezugswissenschaften (z. B. Gerontologie, Pädagogik, Psychologie, Politikwissenschaften, Philosophie und Soziologie)

Methoden der Sozialen Arbeit

Die Soziale Arbeit strebt an, mithilfe von Erziehung, Bildung, Hilfe und sozialstaatlicher Intervention die Autonomie von Individuen bei der Lebensgestaltung zu stärken und zu sichern. In diesem Zusammenhang werden auch gesellschaftliche Benachteiligungen abgebaut. Dabei sind drei Methoden zu unterschieden, wobei stetig eine weitere Ausdifferenzierung stattfindet:

  • Einzelfallarbeit mit dem Ziel, individuelle Lebensverhältnisse zu verbessern
  • Gemeinwesenarbeit, um sozial-räumliche Strukturen zu verbessern
  • soziale Gruppenarbeit, um soziale Kompetenzen zu entwickeln

Berufsfelder

  • Altenarbeit
  • Flüchtlingshilfe und Arbeit mit Asylbewerbern
  • Behindertenhilfe
  • Suchtberatung
  • Betreuung von Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen
  • Coaching
  • Elementarpädagogik
  • Erwachsenenbildung
  • Familienberatung
  • Frühförderung
  • Gemeinwesenarbeit
  • Erziehungshilfe und -beratung (Familienhilfe, Vollzeitpflege, Heimerziehung)
  • klinische Sozialarbeit
  • offene Kinder- und Jugendarbeit
  • Schuldnerberatung
  • Sonderpädagogik
  • Sozialpsychiatrischer Dienst
  • Soziotherapie
  • Jugendgerichtshilfe
  • Streetwork
  • Supervision
  • therapeutische Arbeit
  • etc.

Mit einem Hochschulabschluss der Sozialen Arbeit ist außerdem die Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten möglich.

Ausbildungsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit

Klassische Abschlüsse der Sozialen Arbeit sind:

  • Diplom-Sozialpädagoge (FH)
  • Diplom-Sozialarbeiter (FH)

Im Zuge des Bologna-Prozesses wichen diese dem

  • Sozialpädagoge/in (B.A. und M.A.)
  • Sozialarbeiter/in (B.A. und M.A.)

Im Vergleich zum Diplomstudium Soziale Arbeit ist das Bachelorstudium Soziale Arbeit um  ein Praxissemester reduziert. Die Ausbildung erfolgt an Hochschulen oder Berufsakademien, seltener an Universitäten.

Mit dem Abschluss durch eine Bachelorarbeit der Sozialen Arbeit ist die erste berufliche Qualifikation gegeben. Die Masterarbeit der Sozialen Arbeit bietet hingegen die Eintrittskarte zum gehobenen Dienst und höheren Positionen. Der Master Soziale Arbeit qualifiziert den Studierenden für leitende administrative Funktionen, Forschung und Promotion.